26. Oktober 2010

Finissage der Ausstellung "Großstadtparanoia"

Am 30. Oktober 2010 (Samstag) findet im geWERK ab 19:00 Uhr die Finissage der Ausstellung "Großstadtparanoia" statt.
Letztmalig wird die Ausstellung "Großstadtparanoia" mit Bildern von Jürgen Pretzsch, Norbert Mehm und Marco Kral zu sehen sein, thematisch begleitet durch eine Lesung von Ulrike Melzer.
Im Anschluss wird DJ Klump (destroyal-crew) drum´n´bass auflegen.
Was ist Stadt - egal, ob Erfurt, Weimar oder Berlin - in Städten treffen Welten aufeinander. Kultur, Geschichte, Gegenwart. Touristen, Migranten, Sehenswürdigkeiten, Armut, Kriminalität. Wie nah sind sich diese Welten? Woher kommt das Geld, mit dem unsere Städte touristengerecht aufgehübscht werden? Welche Realität ist näher an der Wahrheit: die der Straße oder die des Museums? Und damit in Bezug gebracht das Gefühl wachsender Paranoia - nicht nur als Lebensgefühl großstädtischen Lebens, vielmehr als ein Lebensgefühl unserer Zeit. (Diffuse) Angst vor Fremdheit, vor Kontrollverlust. Gewalt als Mittel dagegen. Fünf Künstler haben sich diesem Gefühl angenähert, jeder auf seine ganz individuelle Art.
Fragil und janusköpfig: das ist die Realität, wie sie durch Raziel aka Norbert Mehms Horror-Comic-Karikaturen dekouvriert wird.
Marco Kral zeigt in seinen Fotos einfach die pure Realität und versteht es die Schönheit eines Augenblicks wiederzugeben.
Jürgen Pretzsch ist ein ehemaliger Stadtplaner, Maler, Graphiker und Schöpfer von architektonischen "Strahlentierchen", also Stadtansichten, die wesentlich von Ernst Haeckels Radiolarien beeinflusst sind.
Ulrike Melzer arbeitet sich an intensiven Beobachtungen und Eindrücken ab, die sie beispielsweise in der Berliner U-Bahn oder der Erfurter Straßenbahn geschrieben hat, inspiriert vom Kottbusser Tor und dem Weimarer Theaterplatz.
Den Soundtrack zu seiner spezifischen Version von Metropolis schrieb Benno alias Tackelbeats aus Erfurt: Hip-Hop, Electro, experimentell, doch vor allem emotional.